Case Study I: Energieversorgung

Kundenprofil

Der internationale Konzern ist mit über 218.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 90 Milliarden EUR einer der führenden globalen Energieversorger.

Nach verschiedenen Fusionen entstand das weltgrößte Unternehmen auf dem Gebiet für verflüssigtes Erdgas. In Deutschland werden industrielle Großkunden, Stadtwerke und öffentliche Einrichtungen mit Strom, Gas und Energiedienstleistungen versorgt.

Aufgabenstellung

Die deutsche Netzagentur führte 2008 neue Regeln im Bereich des Bilanzkreismanagement und des Regel-und Ausgleichsenergiemarktes ein. Ziel war es, die Stabilität des gesamten Gasnetzes zu gewährleisten und allen Teilnehmern einen freien Marktzugang zu ermöglichen.

Diese Veränderungen stellte die Branche vor große Herausforderungen. Sie musste die Änderungen EDV-technisch umsetzen, um das neue liberalisierte Marktmodell abzubilden. Auch unser Kunde stand vor der Aufgabe, seine bisherigen Geschäftsprozesse den neuen Bedingungen softwareseitig anzupassen.

Lösung

Seit 2008 entwickelt und betreut die mindgate AG das „Energiedaten Management System“ (EDM) für die Stammdatenverwaltung (Zählpunkte, Netzbetreiberverträge, Standorte etc.) und die Bewegungsdaten (Allokation, Lastgänge, Nominierungen).

Programmiertechnisch wurde die Lösung in Java mit dem Framework Apache Wicket auf Basis von PostgreSQL und Linux umgesetzt. Sie ist komplett web-basiert.

Für den Projekterfolg war entscheidend, dass die Software-Architektur besonders flexibel sein musste, da die Netzagentur in kurzen Zeitabständen die Vorgaben und die Austauschformate ändert.

Die implementierte Batchverarbeitung ist hoch konfigurierbar. Die historischen Versionen innerhalb eines EDIFACT-Formats sind in der Regel untereinander inkompatibel. EDM ist dagegen abwärts-kompatibel und gewährleistet die parallele Verarbeitung der verschiedenen Versionen.

Kundennutzen

Mit allen Marktteilnehmern erfolgt ein vollautomatischer Datenaustausch in allen EDIFACT-Formaten (u.a. ALOCAT, MSCONS_TL, MSCONS_VL, IMBNOT, UTILMD, TRANOT).

Die Resultate der Verarbeitungsprozesse stehen revisionssicher jederzeit zur Verfügung. Die Lösung ermöglicht nicht nur ein Monitoring der Gasdaten, sondern bietet auch ein Datawarehouse mit ausgeklügelten Reportingfähigkeiten.

Ergebnis

Das Kundenunternehmen verfügt jetzt über eine Near-Time Überwachung der Entnahmen im Gasnetz und kann schnell auf Schwankungen reagieren. Die Latenzzeit ist von ursprünglich mehreren Tagen auf 2 bis 24 Stunden gesunken.

Die Ertragslage des Unternehmens hat sich durch eine zeitnähere und flexiblere Abrechnungen der Verbrauchsdaten verbessert. Auch die Endkunden profitieren: durch die aktuellere Datenbasis vermeiden sie Kosten für teure Ausgleichsenergie durch Über- oder Unterspeisung an den Lieferanten.