Case Study II: Prozessmesstechnik

Kundenprofil

Unser Kunde ist ein weltweit führender Hersteller und Anbieter von Lösungen für die industrielle Prozessinstrumentierung.

Herausragendes Leistungsmerkmal des Unternehmens ist seine Fähigkeit, höchste Produktqualität sicher zu stellen und gleichzeitig jedem Kunden ein indivuell eingestelltes Messgerät zu liefern. Zum Einsatz kommen die Produkte in den verschiedensten Bereichen - von der Ölbohrplattform bis zur Medizintechnik.

Aufgabenstellung

Die vorhandene Softwarelösung beruhte auf einfachen Büroprogrammen, wie MS Excel. Teilweise musste sogar manuell nachgearbeitet werden, z.B. wenn Programme nicht ausreichend Daten lieferten. Erschwerend kam hinzu, dass kleine messstoffspezifische Insellösungen bestanden. Diese Problembereiche zu beseitigen und die wachsenden Anforderungen in der Produktion zu erfüllen erforderte:

  • eine automatisierte Lösung
  • eine Zentralisierung der vorhandenen Datenbestände und eine Vereinheitlichung der Algorithmen zur Skalenberechnung.

Die Unternehmensziele waren auf der produktionstechnischen Seite eine Standardisierung der Prozesse, idealerweise gestützt durch eine softwarebasierte Mitarbeiteranleitung. Auf der ertragsorientierten Seite sollte mit dem gleichen Personal eine höhere Fertigungsstückzahl erreicht werden.

Lösung

Die Softwareanwendung wurde in C++ mit verschiedenen Datenbankanbindungen entwickelt. Für die Stammdaten, wie z.B. den Messstoffdaten, erfolgte aufgrund der Mitarbeiteranforderung eine „office-kompatible“ Anbindung an MS Access. Für die Produktionsdaten kam die Open-Source Datenbank MySQL zum Einsatz.

Eine besondere Herausforderung war die Umsetzung des HART-Protokolls. Die Einhaltung des Industriestandards HART ist notwendig, damit die Geräte in kundeneigenen Steuerungsanlagen eingesetzt werden können. Vorhandene Programmbibliothken erwiesen sich als unzulänglich. Daher wurde eine komplett eigene Bibliothek in C++ programmiert. Die Benutzersteuerung wurde komplett neu implementiert. Heute haben sowohl interne Mitarbeiter als auch externe Kunden Zugriff auf die Einstellung der Messgeräte.

Für die Skalenbeschriftung wurde ein Ausgabemodul entwickelt, welches einerseits aus einem Grafikmodul besteht und andererseits aus einem Exporter. Dieses Modul konvertiert und exportiert verschiedenste Dateiformate (u.a. EPS, HPGL, proprietäre Laserformate).

Kundennutzen

Die Individualentwicklung der mindgate AG führte zu einer Vereinheitlichung und Zentralisierung einzelner Module (Auftragserfassung, Produktionssteuerung, Messgeräteeinstellung) in eine einheitliche Gesamtlösung. Jetzt ist eine einzige Software für den gesamten Auslegungs- und Kalibrierungsprozess zuständig. Und das über alle eingesetzten Windows-Versionen hinweg - von Win98 bis Win7. Rechenkompetenz wurde im Unternehmen breiter zugänglich gemacht. Zusätzliche Serviceleistungen sind entstanden, z.B. wurde eine vollautomatische Kalibrieranlage erst durch den Einsatz der neuen Software möglich.

Ergebnis

Seit erstem Produktiveinsatz der Lösung im Jahr 2001 hat sich der Umsatz des Unternehmens bis 2011 vervielfacht. Die Produktionsstückzahlen konnten überdurchschnittlich gesteigert werden.

Ein weiterer Zusatznutzen wurde durch den modularen Aufbau der Software erreicht. Einzelne Bestandteile sind in anderen Ländern des Unternehmens wie Indien und China einsetzbar. Dieser Vorteil führte zu einer schnellen Amortisation der Investition.